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Deutschland überholt Vorreiter-Land bei Elektroautos

Wirtschaftskorrespondent
So klingt es, wenn das E-Auto anrollt

Elektroautos fahren nahezu geräuschlos. Das könnte vermehrt zu Unfällen führen. Deshalb müssen neue Modelle künftig mit einem künstlichen Fahrgeräusch ausgestattet sein. Bei der Wahl des Klangs haben die Hersteller Spielräume.

Quelle: WELT/ Sabrina Behrens

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Die Norweger gelten zu Recht als Pioniere der Elektromobilität. Umso überraschender ist eine neue Statistik für das erste Halbjahr. Demnach hat Deutschland das skandinavische Land in den ersten sechs Monaten überholt. Doch es lohnt sich ein genauer Blick auf die Zahlen.

Norwegen gilt seit Jahren als Vorreiter-Nation bei der Elektromobilität. In dem skandinavischen Land liegt die Quote von Elektroautos unter den Neuzulassungen bereits über 50 Prozent.

Doch gibt es eine überraschende Nachricht: Schaut man auf die absoluten Zahlen, ziehen ausgerechnet die Deutschen, die eher als E-Mobilitäts-Muffel gelten, an den Norwegern vorbei. Das ergibt sich aus dem „Electromobility Report 2019“ des Center of Automotive Management (CAM).

Demnach wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres insgesamt rund 48.000 Elektroautos und Plug-in-Hybride in Deutschland neu zugelassen. In Norwegen waren es im gleichen Zeitraum lediglich etwa 44.000 Stück.

Quelle: Infografik WELT

Im Vorjahr hatten die Skandinavier noch mit 36.000 elektrifizierten Autos vor 34.000 in Deutschland gelegen. Am besten verkauften sich in Deutschland im ersten Halbjahr zwei ausländische Modelle: der Renault Zoe und das Tesla Model 3. Erst dahinter folgen mit dem i3 von BMW und dem eGolf zwei deutsche Modelle.

Ganz anders sieht das Bild allerdings aus, wenn man sich die Relation zur Gesamtzahl der zugelassenen Fahrzeuge beider Länder ansieht. Bei der E-Auto-Quote liegt Deutschland nämlich weiterhin weit abgeschlagen hinter Norwegen.

Zwar stieg der Anteil der Elektroautos und Hybride in Deutschland deutlich von 1,8 Prozent im Vorjahr auf nun 2,6 Prozent der Neuzulassungen. Doch in Norwegen legte die Quote im gleichen Zeitraum von 46,6 auf 56,2 Prozent zu. Damit ist mehr als jedes zweite neue Fahrzeug in Norwegen ein Elektroauto oder ein Plug-in-Hybrid.

Deutschland in absoluten Zahlen auf Rang drei

In absoluten Zahlen liegt Deutschland nun auf dem dritten Rang. Unangefochten führt weiter – schon aufgrund der Größe des Marktes – die Volksrepublik China. In der Volksrepublik wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 628.000 elektrifizierte Fahrzeuge abgesetzt. Im Vorjahreshalbjahr waren es noch 412.000. Das entspricht einem Plus von rund 52 Prozent.

Noch deutlicher legten die Zahlen nur noch in den Niederlanden zu. Hier wurden mit 20.000 elektrifizierten Fahrzeugen mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr zugelassen (2018: 9000).

In Deutschland beträgt das Plus immerhin 41 Prozent. In den USA wächst der Elektromarkt mit einem Zuwachs von 20 Prozent zwar langsamer, in absoluten Zahlen belegt das Land aber Platz zwei vor Deutschland mit nun 149.000 neu zugelassenen elektrifizierten Autos.

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Betrachtet man die Elektroquote schieben sich die Niederländer auf Platz zwei hinter Norwegen. Hier sind inzwischen 8,9 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrifiziert. China kommt mit 5,1 Prozent auf Platz drei vor Deutschland mit 2,6 Prozent.

Bemerkenswert fällt die Halbjahresbilanz für Großbritannien aus. Als einziges Land in der Spitzengruppe verzeichnete das Vereinigte Königreich sowohl absolut als auch relativ einen Rückgang der Elektromobilität.

Die Zahl der Neuzulassungen sank um sieben Prozent auf nur noch rund 27.000 Fahrzeuge. Die Quote fiel damit leicht von 2,2 auf 2,1 Prozent aller neu zugelassenen Autos. Damit bremst der Brexit den Elektroautomarkt noch stärker als den gesamten Fahrzeugmarkt.

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Quelle: WELT/ Sabrina Behrens

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